„Wir haben uns geholfen, wenn wir konnten. Vielleicht mal heimlich ein Stück Brot gebracht oder so. Abends konnte man auch ein bisschen reden, aber wir waren ja auch müde “
Obwohl die Lagerleitung zu Denunziation aufforderte, Kollektivstrafen verhängte und die Mädchen und jungen Frauen zu vereinzeln versuchte, berichten Überlebende von zahlreichen Akten der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung durch Trost, Teilen von Lebensmitteln und Brechen von Regeln.
„Das war immer so: Wenn eine was angestellt hat, ist der ganze Saal bestraft worden. Damit wollten sie die jungen Menschen zum Denunzieren anregen. Aber das ist bei uns net drin gewesen, da wär eine für die andere durchs Feuer gegangen. Wir haben jedes Stückel Brot aufgeteilt. Wenn eine kein Nachtmal gekriegt hat, haben wir geteilt. Wir haben zusammengehalten. Uns habens nicht untergekriegt. Wir waren echt zusammengeschweißt.“
„Wir durften ja nur einmal im Monat Post bekommen, Feldpost allerdings etwas öfter. Einmal hat meine Schwester ein kleines Paket geschickt mit etwas Marmelade und ein paar Keksen. Das wurde aber auch im ganzen Block aufgeteilt, da hat jede nicht einmal einen Löffel Marmelade bekommen.“
„Wir waren manchmal allein in der Kammer, ohne SS, und dann haben wir tanzen gelernt. Ich kann heute noch eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, den Englisch Waltz. Ich kann das nie vergessen.“
„Sicher, zusammenhalten, einander nicht schaden, niemand verraten, gemeinsam was organisieren, das Brot teilen – das alles ist Widerstand.“
Auch im Vernichtungslager gab es Zusammenhalt unter den Frauen.
„In dieser Hölle durfte ich nicht an mein eigenes Unglück denken, ich durfte mich nicht selbst bemitleiden, ich musste handeln, verteidigen wer schwächer war als ich.“