4. 12. 2015 - 17:00, Aula der Akademie der Bildenden Künste

Auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden Romnja und Sintize erfasst und schließlich in die Vernichtungslager deportiert und ermordet. Die Geschichte dieser Verfolgung ist in Österreich nur selten Gegenstand eines öffentlichen Gedenkens und zeitgeschichtlicher Forschung. Dies prekarisiert umso mehr die Position nachfolgender Generationen und erschwert den notwendigen Verweis auf die Kontinuitäten von Verfolgung und Stigmatisierung.

Marika Schmiedts Ausstellung macht diese Marginalisierung anhand ihrer eigenen Familiengeschichte greifbar und konfrontiert mit erschreckender Aktualität.

Zur Eröffnung der Ausstellung werden im Rahmen eines gemeinsamen kommentierten Rundgangs mit Marika Schmiedt und dem Gedenkprojekt Uckermark Wien in verschiedenen Stationen die spezifische Verfolgung von Romnija und Sintize, Kontinuitäten von Ausgrenzung und Handlungsperspektiven in Gedenken und Politik diskutiert.

Marika Schmiedt ist bildende Künstlerin, Aktivistin und Filmemacherin in Wien. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit der Situation der Roma vor und nach 1945 auch in ihrer künstlerischen Arbeit. Viele Verwandte von Schmiedt wurden ermordet, ihre Mutter überlebte in Pflegefamilien und Heimen.

Futschikato - Die verschwundenen Roma und Sinti aus Kirchstetten und der „Fall Weinheber“